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Das Magdeburger Fußballmärchen – Die Fortuna reist zum Aufsteiger

Fotograf: Martin Scherag

Nach vier Punkten aus den ersten drei Spielen in diesem Jahr, reist die Fortuna am kommenden Spieltag zum 1. FC Magdeburg. Der Aufsteiger mischt derzeit die Liga auf und scheint schon frühzeitig den anvisierten Klassenerhalt zu erreichen. Mehr als das: Nach Jahren der Verzehrung träumt die Stadt in Sachsen-Anhalt vom Durchmarsch in die 2. Bundesliga.

Ein Ausdruck dieser Sehnsucht ist das Zuschauerinteresse in Magdeburg in der 3. Liga. Dabei gleicht die eigene MDCC-Arena einer Festung: Sieben von bisher elf gespielten Heimspielen gewann der FCM. Nur gegen den VfR Aalen gingen die Magdeburger leer aus. Damit belegt die Mannschaft von Trainer Jens Härtel den zweiten Platz in der Heimtabelle. Nur der unangefochtene Tabellenführer Dynamo Dresden hat eine noch bessere Bilanz vorzuweisen. Einen großen Teil tragen auch die Fans der Magdeburger dazu bei. Auch in der Zuschauertabelle muss sich der FCM nur den Schwarz-Gelben aus Dresden geschlagen geben. Fast 18.000 Zuschauer begrüßen die Hauptstädter aus Sachsen-Anhalt im Schnitt zu ihren Spielen in der MDCC-Arena. Für einen Aufsteiger aus der Regionalliga eine beachtliche Zahl. Selbst in der Aufstiegssaison strömten "nur" im Schnitt 8.578 Zuschauer in der Regionalliga Nordost ins Stadion.

Gibt es den Durchmarsch?

Mit drei Punkten Vorsprung auf den FSV Zwickau beendete der 1. FC Magdeburg dabei die vergangene Saison in der Regionalliga Nordost als Meister und setzte sich anschließend in der Relegation gegen die Kickers Offenbach durch. Nicht viele hatten die Magdeburger zu Beginn der Drittligasaison auf dem Zettel. Umso größer war die Überraschung, als die Härtel-Elf nach den ersten fünf Spieltagen erneut auf einem Aufstiegsplatz stand. Seitdem sind die Magdeburger stets oben mit dabei und spielen eine Saison, die jetzt schon im Gedächtnis bleibt: Mit 37 Punkten nach 24 Spielen ist Magdeburg der zweitbeste Aufsteiger der bisherigen Drittliga-Historie. Nur RB Leipzig sammelte mit 43 Zählern als Aufsteiger mehr Punkte im gleichen Zeitraum. Der Klassenerhalt, der vor der Saison als Saisonziel ausgegeben wurde, dürfte somit nur noch Formsache sein. Die Frage ist, was geht noch für den FCM? Der Traum von Durchmarsch ist in dieser 3. Liga nicht unrealistisch. Die Lizenz für die 2. Bundesliga hat man an der Elbe vorsorglich mal mit beantragt. "Alles andere wäre fahrlässig“, so Sportchef Mario Kallnik.

Dauerbrenner und Tormaschine Beck

Das Gesicht des Magdeburger Märchens ist dabei von außen betrachte Stürmer Christian Beck. Der 27 Jahre alte Torjäger hat fast die Hälfte aller Tore des FCM geschossen und ist damit eine Art Lebensversicherung der Mannschaft. Gemeinsam mit dem Dresdner Justin Eilers führt Beck momentan mit 15 Treffern die Torschützenliste an. Schon in der Aufstiegssaison sicherte er sich Platz 1 in der Torschützenliste. Der Stürmer stand in allen 24 Spielen der laufenden Saison auf dem Platz, verpasste aufgrund von Auswechslungen nur 59 Minuten der gesamten Spielzeit. Allerdings zeigt auch seine Statistik, wie sehr die Magdeburger auf ihre Heimstärke angewiesen sind. 12 seiner 15 Tore erzielte Beck in der eigenen MDCC-Arena. Im Jahr 2016 ist der 27-Jährige derzeit noch ohne Torerfolg.
Trotzdem lebt das Magdeburger Fußballmärchen weiter. Die Mannschaft von Trainer Jens Härtel hat einen Lauf und ist seit sieben Spielen ungeschlagen. Mit einem euphorischen Publikum im Rücken kann das nächste Fußballmärchen in dieser 3. Liga vielleicht Realität werden.

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