News

Das Chamäleon der Südstadt – Auswärtsstarke Fortuna beim heimstarken FC Düren

Für Henri Matter (Mitte) und die Fortuna geht es am Samstag zum 1. FC Düren.

Tabellarisch ist das Duell zwischen dem 1. FC Düren und der Fortuna am Samstag (14 Uhr) auf den ersten Blick nicht unbedingt eine Spitzenpartie der Regionalliga West. Schaut man aber mal genauer hin, trifft in der Westkampfbahn die viertbeste Heimelf auf die zweitbeste Auswärtsmannschaft. Unter diesem Aspekt ist es zweifelsohne ein Topspiel.

Düren hat nämlich 21 seiner bisher erzielten 27 Punkte zu Hause geholt und das mit nur 17 Treffern. Bei zehn Begegnungen gab es nur eine Niederlage. „Das ist eine Qualität, das hat sicher auch mit den Gegebenheiten vor Ort zu tun, es ist ein kleiner Platz. Sie verteidigen gut und robust, sie haben groß gewachsene Innenverteidiger und gerade auf der letzten Linie eine hohe Verdichtung. Sie setzen aber auch Nadelstiche bei Umschaltsituationen und sind dadurch speziell zu Hause effektiv“, sagt Matthias Mink, der mit seinem Team auswärts von neun Spielen auch erst eines verlor und nur neun Gegentore kassierte.

Der Trainer beklagte sich nach dem 1:1 zu Hause gegen den 1. FC Bocholt zurecht auch ein wenig über die mangelhaften Möglichkeiten einer adäquaten Spielvorbereitung. Hier ist absehbar weiter keine Änderung in Sicht. „Leider sind die Trainingsbedingungen nicht besser geworden aufgrund der Witterung und der fehlenden Unterstützung der Stadt. Wir sind auf Hilfe angewiesen, da kommt leider so gut wie gar nichts. Deswegen passen wir uns der Situation und den Umständen immer wieder wie ein Chamäleon an,“ so Mink. Der Kunstrasen ist weiterhin der gewohnte und ungeliebte Ausweichort.

Das Remis gegen den Vorjahresvizemeister am vergangenen Wochenende war letztendlich ein gerechtes Ergebnis, mehr war an diesem Tag für die Kölner Südstädter einfach nicht drin. Eine Partie, bei der ein Innenverteidiger und ein Torwart besonders ins Rampenlicht rückten. Dass ein Spieler zwei Tore erzielt, für jedes Teams eines, ist schon ungewöhnlich. Barne Pernot erlebte ein Wechselbad der Gefühle. „Dass ein Innenverteidiger eine Flanke ins eigene Netz abfälscht, kommt immer wieder vor. Dass ein Innenverteidiger bei einem Standard omnipräsent ist und trifft, kommt auch immer wieder vor. Aber, dass beides in einem Spiel passiert, das gibt es nicht alle Tage. Für Barne war das 1:1 sicherlich eine Erleichterung, wenngleich ich ihm bei der verlängerten Flanke zum 0:1 nicht wirklich einen Vorwurf machen kann. Trotzdem habe ich mich gefreut, dass er nach der super getretenen Ecke von Adi Stanilewicz den Raum mit Wucht und Vehemenz belaufen hat. Zumal wir da eine neue Variante gespielt haben. Das war ein wichtiges Tor“, sagte Matthias Mink. 

Felix Buer hingegen bewahrte die Fortuna mit einem gehaltenen Elfmeter kurz vor der Pause zunächst vor einem Rückstand. „Für Felix persönlich war das eine wichtige Parade. Ich habe in der Hinserie und im Rahmen der Vorbereitung mehrfach betont, dass Felix und Lennart Winkler in ihrer Leistungsfähigkeit auf Augenhöhe arbeiten. Das gibt ihm Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Er hat der Mannschaft damit geholfen und uns in dem Moment im Spiel gehalten“, sagt Matthias Mink. 

Trotz der Abgänge von namhaften Spielern wie Ismail Harnafi, Simon Breuer, Abdul Fesenmayer, Hamza Salman, Mario Weber, Romeo Aigbekaen, Anas Bakhat oder Kevin Goden spielt Düren eine überzeugende Saison. Als Tabellenneunter hat die Elf des 30-jährigen Kristopher Fetz derzeit satte zwölf Punkte Vorsprung auf die vier möglichen Abstiegsplätze. Auffällig sind derzeit Elsamed Ramaj als bester Vorlagengeber (sechs Assist) und Adam Matuszczyk als gefährlichster Schütze (4). Ein komplettes Offensiv-Paket liefert Vincent Geimer ab (drei Tore, fünf Assist). Unterdessen haben Mittelstürmer Jakob Sachse und Innenverteidiger Viktor Miftaraj ihre Sperren abgesessen und sind morgen einsatzbereit. 

„Wir hatten auch einen Umbruch, die Situation ist vergleichbar mit unserer. Wir haben ebenso viele junge Spieler dazu genommen. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass wir keinen jungen Trainer haben. Sie machen es gut, dass muss man festhalten. Sie haben einen guten Teamspirit. Die gute Hinrunde müssen sie aber jetzt erstmal bestätigen, das gilt auch für uns. Im Hinblick auf den Samstag wollen wir für uns das Bestmögliche herausholen“, sagt Matthias Mink. 

 

 

Nächste Begegnung
vs.
Fortuna Köln
Sportfreunde Lotte
Südstadion