Auf dem Weg zu alter Stärke: Benjamin Pintol im Porträt
Auf dem Platz hart, im Leben smart! So beschreibt man Fortunas Stürmer Benjamin Pintol wohl am besten. Der 28-Jährige gibt auf dem Rasen alles - und ist deshalb bei seinen Gegenspielern nicht gerade beliebt. Auf der anderen Seite kennt er seine Wurzeln. Er weiß, dass einem das Leben auch mal Steine in den Weg legt und bringt mit seinem Humor und seiner offenen Art das nötige Rüstzeug mit, um auch schwere Situationen zu meistern.
1990 in Sarajevo geboren, kam Pintol ein Jahr später nach Deutschland. Die Anfänge waren schwer. „Mein Vater war der deutschen Sprache kaum mächtig. Er hat sich im Job irgendwie durchgekämpft. Und als das nötige Kleingeld vorhanden war, hat er Mama und mich dazu geholt. Wir sind klein angefangen, lebten zu dritt in einer Ein-Zimmer-Wohnung. Als wir uns mehr leisten konnten, kam eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Mein Vater hat die Grundlage für alles geschaffen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“
Das Fußballspielen erlernte Pintol auf dem Schulhof. „Im Alter von acht Jahren hat mich dann ein Nachbar mit zum Training genommen — bei Schwarz-Weiß Griesheim. Seither bin ich mit Leidenschaft dabei“, erinnert sich der heutige Fußballprofi.
Als junger Spieler führte ihn der Weg zum FSV Frankfurt, zu Eintracht Frankfurt, zu Mainz 05 und Kickers Offenbach. Sein erstes Spiel im Profibereich bestritt er als 19-Jähriger für den FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga. Nach der Saison 2010/2011 verlies Pintol die Bornheimer. Nachdem er zwischenzeitlich in Trier, bei Eintracht Frankfurt II, in Offenbach und beim Halleschen FC unter Vertrag stand, folgte zu Beginn dieser Saison der Wechsel zu Fortuna Köln.
„Ich hatte mit dem damaligen Trainer Uwe Koschinat gesprochen und mich mit ihm und Michael W. Schwetje getroffen. Man hat mir das Gefühl gegeben, dass man mich braucht und dass ich mich hier weiterentwickeln kann. Das hat mir imponiert“, so Pintol. Deshalb wollte „Benni“, wie ihn die meisten Mitspieler nennen, die Sache unbedingt angehen.
Zunächst hatte sich der Fortuna-Stürmer aber noch mit Verletzungsproblemen herumzuschlagen. „Ich habe mir im Juli 2017, als ich in Halle unter Vertrag stand, eine Verletzung an der Plantarfaszie unter dem Fuß zugezogen. Die Probleme haben mich lange geplagt. Ich habe dann nur langsam in Halle wieder Fuß gefasst, ehe dann noch ein Mittelfußbruch dazukam. Das hat sich auch noch einmal sechs, sieben Monate hingezogen. Jetzt bin ich froh, dass ich wieder trainieren kann und auch öfter mal spielen konnte - auch von Anfang an.“
So kam Pintol seit seinem Wechsel nach Köln erst fünfmal zum Einsatz in der 3. Liga. Zuletzt stand er aber immerhin dreimal in der Startelf der Fortuna. Wie wertvoll er dabei sein kann, bewies er unter anderem mit seiner Vorlage zum 1:0-Führungstreffer in Münster. „Ich hoffe, dass ich mich weiter steigern kann und meinen Beitrag leiste, dass die Mannschaft Erfolg hat“, blickt er voraus und fährt fort: „Ich bin mir sicher, wir werden die nötigen Punkte einfahren.“ Mit den gezeigten Leistungen der Fortuna in der Vorrunde war auch er nicht zufrieden und zeigt sich selbstkritisch. „Nicht jeder hat seinen Job so erledigt, wie es sein muss. Und das wissen wir. Aber wir haben es in den letzten drei Spielen immerhin geschafft, uns zu stabilisieren und zuletzt auch wieder Tore geschossen.“
Pintol versucht permanent, seine Mannschaftskollegen auf dem Spielfeld mitzureißen und zu motivieren. Er weiß um die Qualität des Kaders - aber auch, dass seine eigene Leistung zur Lautstärke passen muss. Pintol: „Ich versuche der Mannschaft zu helfen und hänge mich entsprechend rein.“ Die beste Hilfe sind natürlich Tore. Deshalb liegt die Schlagzeile, die sich der Stürmer nach der Winterpause wünscht, auf der Hand. „Mit Treffern von Pintol kehrt Fortuna in die Erfolgspur zurück. Das ist es, was ich am liebsten über mich lesen würde“, sagt er. Und er kann sich sicher sein, dass ihm die Fans der Südstädter dafür kräftig die Daumen drücken.
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