Arbeitssieg durch Kraftakt beim SV Straelen
Heimcoach Bekim Kastrati tauschte in der Startelf drei Mal im Vergleich zur Niederlage in Mönchengladbach. Für Muja Arifi, Niek Munsters (beide Bank) und Heni Ben-Salah (nicht im Kader) starteten Hassine Refai, Marco Cirillo und Hirotaka Yamada. In den Reihen der Stroelsener war auch Marcel Heller zu finden, der damals in Diensten des SV Darmstadts der schnellste Spieler der Bundesliga war.
Gästetrainer Zlatko Muhovic, der für den Rot-gesperrten Markus von Ahlen auf der Bank saß, konnte wieder auf den zuletzt Gelb-gesperrten Jonas Scholz zurückgreifen. Dieser rückte für Kai Försterling in die Innenverteidigung, die von Jan-Luca Rumpf komplettiert wurde. Ansonsten vertraute Muhovic derselben Startformation wie schon in den Wochen zuvor.
Die erste Halbzeit war von vielen Unkonzentriertheiten geprägt. Fortuna Köln schaffte es zwar, die Spielkontrolle zu haben, die wirklich klaren Torchancen blieben zunächst aber aus. Die Hausherren beschränkten sich zu Beginn auf das Verteidigen und setzten immer wieder Nadelstiche mit den schnellen Offensivspielern um Heller und Hirotaka Yamada. Ken Mata hatte in der ersten Minute den ersten Abschluss, den André Weis sicher parieren konnte. Gefährlich im Kölner Offensivspiel wurde es immer dann, wenn die Kombinationen direkt und schnell gelangen. So kam Stipe Batarilo zum Abschluss (13.) und Dustin Willms prüfte den Stroelsener Keeper Julius Paris mit einem strammen Schuss (33.). Zuvor kamen die Grün-Gelben binnen zwei Minuten zu zwei hochkarätigen Torchancen. Zunächst ging es über den Linksaußen Yamada, dessen Hereingabe Mata fand. Dieser konnte den Ball von Langer bedrängt aus sechs Metern allerdings nur über das Tor setzen (20.). Die zweite Gelegenheit gehörte dann Yamada selbst, nachdem er eine Heller-Flanke mit einem Flugkopfball erreichte, das Tor aber knapp links verpasste (22.).
Als es dann schon fast nach einem 0:0-Halbzeitstand aussah, schlugen die Gäste eiskalt zu. Dieses Mal gelang das Passspiel schnell und direkt über Maik Kegel und Lars Lokotsch. Rechts im Strafraum wurde Arnold Budimbu freigespielt, der das Auge für den gut positionierten Willms zentral hatte. Die flache Hereingabe musste Willms dann nur noch zum 1:0 aus Kölner Sicht einschieben. So ging es mit einer nicht unverdienten Kölner Führung in die Pause, die Stroelsener hatten aber durchaus gute Gelegenheiten auf eigene Treffer.
Die zweite Halbzeit sollte zu einer Bewährungsprobe in Sachen Mentalität für Fortuna Köln werden. Beide Teams kamen personell unverändert, allerdings mit ordentlich Schwung aus den Kabinen. Zunächst konnte sich Batarilo gegen Hassine Refai durchsetzen und aus spitzem Winkel auf das Tor schießen. Dort war Paris auf dem Posten und klärte im Stile eines Handballtorhüters, allerdings wäre ein Pass in die Mitte vielleicht die bessere Option für Batarilo gewesen (49.). Nur kurz danach hatten die Hausherren die Möglichkeit zum Ausgleich nach einer Ecke. Moulaye Ndiaye versuchte es mit einer Direktabnahme, traf den Ball nicht richtig und so hatte Mata aus sechs Metern den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, doch er schoss Weis an (55.). Auch der nächste gefährliche Abschluss gehörte dem ehemaligen Bundesligaspieler. Die Stroelsener konnten teilweise gefällig in der Fortuna-Hälfte kombinieren und Heller freispielen. Dieser zwang Weis mit einem Flachschuss aus 18 Metern zu einer ganz starken Parade (66.).
Nach einem unscheinbaren Zweikampf musste Sascha Marquet angeschlagen ausgewechselt werden und wurde von Kingsley Sarpei ersetzt, der drei Minuten nach seiner Einwechslung die Vorentscheidung auf dem Fuß hatte. Lokotsch spielte einen gut getimten Steckpass, Sarpei war schneller als seine Verfolger und versuchte im Eins-gegen-Eins gegen Paris den Ball halbhoch an dem herausstürmenden Keeper vorbeizuschieben. Dieser konnte mit einem starken Reflex seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand bewahren (75.). In der Schlussviertelstunde verteidigten die Spieler von Muhovic leidenschaftlich und retteten die knappe Führung und somit den Auswärtsdreier über die Zeit.
Im Topspiel nächste Woche gegen den SC Preußen Münster müssen sich die Kicker aus der Südstadt allerding deutlich steigern, wenn man etwas Zählbares im heimischen Südstadion behalten möchte. Anpfiff ist am Sonntag, 6. November, um 14 Uhr.